Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Trier e. V.

Trierer Ergebnisse ADFC-Fahrradklima-Test 2024

Trier mit mäßigen Bewertungen / Nachholbedarf bei der Sicherheit beim Radfahren

Beim heute im Bundesverkehrsministerium vorgestellten ADFC-Fahrradklima-Test 2024 schaffte es Trier nur auf Platz 37 von 42 der fahrradfreundlichsten Städte

Trier mit mäßigen Bewertungen / Nachholbedarf bei der Sicherheit beim Radfahren

Beim gestern im Bundesverkehrsministerium vorgestellten ADFC-Fahrradklima-Test 2024 schaffte es Trier nur auf Platz 37 von 42 der fahrradfreundlichsten Städte in seiner Größe. 365 Trierer haben im Herbst letzten Jahres an der bundesweiten Befragung teilgenommen. Unzufrieden sind Trierer Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem mit dem Miteinander im Verkehr – besonders mit dem oft zu geringen Überholabstand, wenn ein Radweg fehlt. 

Lichtblicke gab es bei der Fahrradförderung in der jüngsten Zeit und die stetig steigende Zahl an Abstellanlagen.

ADFC-Vorsitzender Johannes Ulbricht sagt: „Eine fahrradfreundliche Stadt ist ein Gewinn für alle, denn Radfahren reduziert den Stau, fördert die Gesundheit und schont das Klima. Trier hat hier noch einiges Entwicklungspotenzial – allerdings ist in jüngster Zeit auch schon etliches umgesetzt worden.“

Die Radfahrenden bewerten die Fahrradfreundlichkeit mit 4,4 – immerhin 88 Prozent fühlen sich beim Radfahren nicht sicher. Damit das Radfahren in Trier angenehmer und sicher wird, müssen schnell die vorhandenen Lücken im Radwegenetz geschlossen. Schon kleine Verbesserungen helfen: Konsequente Falschparkerkontrolle gegen zugeparkte Radwege, mehr Tempo 30 und bessere Lösungen für den Radverkehr an Baustellen.“

Platz 37 für Trier

Trier liegt bundesweit auf Platz 37 in der Kategorie der Städte mit 100.000 bis 200.000 Einwohner - im Landesvergleich auf dem letzten Platz (4 von 4) in dieser Ortsgrößenklasse. Gegenüber dem letzten Test im Jahr 2022 hat sich Trier nur geringfügig verschlechtert auf 4,4 (2020: 4,3) für die Fahrradfreundlichkeit. Die Mehrzahl der Befragten sagt, Radfahren bedeute in Trier vor allem Stress, und die Breite der Radwege sei unzureichend.

ADFC-Fahrradklima-Test bundesweit mit 213.000 Teilnahmen

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2024 zum elften Mal statt. Rund 213.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt, 21 Prozent davon ADFC-Mitglieder. 1.047 Städte kamen in die Wertung. Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und wie man das Miteinander im Verkehr empfindet. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden, müssen pro Kommune mindestens 50, bei größeren Städten mindestens 75 beziehungsweise 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen. Die Ergebnisse des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern. 

Großes Interesse am Fahrradklimatest: Rund 80 Besucherinnen und Besucher bei ADFC-Veranstaltung in der Tufa

Ein voller Erfolg: Nahezu 80 fahrradinteressierte Bürgerinnen und Bürger kamen zur öffentlichen Veranstaltung des ADFC Trier in die Tuchfabrik (Tufa), um sich über die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests zu informieren und gemeinsam zu diskutieren.

„Wir wussten, dass das Thema vielen wichtig ist – aber, dass so viele Menschen kommen würden, hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, sagte Karin Besel Aktive des ADFC Trier, die die Veranstaltung moderierte.

Im Anschluss an die Präsentation diskutierten auf dem Podium:
– Dr. Thilo Becker, Dezernent für Verkehr der Stadt Trier
– Yannick Jaeckert, Geschäftsführer der Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM)
– Monique Goldschmit, Präsidentin der Luxemburger Fahrradvereinigung ProVelo
– Christian Kremer, Journalist beim Trierischen Volksfreund

Im Fokus der Diskussion stand, wie Stadt, Politik und Bürgerschaft auf die Ergebnisse reagieren können – und welche Schritte nötig sind, um das Fahrradfahren in Trier sicherer und attraktiver zu machen. Deutlich wurde: Ein besseres Fahrradklima erfordert ein rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden.

Der ADFC Trier betonte dabei auch die Bedeutung von Information und Aufklärung. Viele Konflikte entstünden durch fehlendes Wissen – etwa über den gesetzlich vorgeschriebenen Überholabstand von 1,5 Metern. Hier bestehe weiterhin Aufholbedarf in der öffentlichen Wahrnehmung.

Dr. Thilo Becker nahm die Anregungen der Teilnehmenden aufmerksam auf, notierte sich sämtliche Vorschläge und sagte zu, diese sorgfältig zu prüfen. Besonders im Hinblick auf die angespannte Haushaltslage sei es wichtig, praktikable und kosteneffiziente Maßnahmen zu identifizieren, um den Radverkehr in Trier gezielt zu verbessern.

Die Veranstaltung bot nicht nur fundierte Einblicke in die aktuelle Lage des Radverkehrs in Trier, sondern auch eine wichtige Plattform für Austausch, konstruktive Kritik und gemeinsame Lösungsansätze.

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 240.000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Der ADFC Trier setzt sich insbesondere im Bereich Verkehrspolitik für die Belange der fahrradfahrenden Bevölkerung ein.

Die detaillierten Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 finden Sie auf www.fkt.adfc.de.


https://trier.adfc.de/neuigkeit/ergebnisse-adfc-fahrradklima-test-2024-1

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