ADFC Trier & Open Bike Sensor

Enges Überholen erzeugt Angst, Stress und macht Rad fahren unattraktiv. Der OpenBikeSensor liefert belegbare Daten, in dem er den Überholabstand misst. Dazu hat der ADFC Trier hat einige Open Bike Sensoren angeschafft und sucht nun Interessierte....

OpenBikeSensor
OpenBikeSensor © Foto: CC-BY-SA 4.0 international OpenBikeSensor / mjaschy, pepo, SubOptimal

ADFC Trier hat OpenBikeSensoren angeschafft

Was ist der OpenBikeSensor und worum geht es?

Der OpenBikeSensor ist ein Open Source-Projekt und wird ehrenamtlich von einer offenen Gruppe entwickelt. Alle Infos findest du auf openbikesensor.org. Vorbild war der "Radmesser", den der Tagesspiegel Berlin entwickelt hat. Das große Ziel: Radfahren sicherer und populärer machen – für alle Menschen. Das passt perfekt zu den Zielen des ADFC. Deswegen finden sich in diesem Artikel alle Informationen zum Sensor und du ihn im ADFC einsetzen kannst.

Der OpenBikeSensor ist ein kleines Gerät, welches mithilfe von Ultraschallsensoren Abstände messen und dokumentieren kann. Den OpenBikeSensor gibt es nicht als kommerzielles Produkt zu kaufen. Man kann ihn mit entsprechenden Kenntnissen nach Anleitung selbst bauen oder Kooperationen mit Gruppen eingehen, die das notwendige Know-How und Werkzeug haben.

Die Sensordaten belegen transparent, wo und wie häufig zu eng überholt wird. Sie zeigen damit Kommunen, Ordnungsbehörden und der Polizei Handlungsbedarf für Aufklärung oder Umbauten auf. Es geht darum, aufzuklären, statt anzuklagen.

Die gemessenen Überholabstände liegen als sog. „Open Data“, also als öffentlich zugängliche Daten vor. Sie können lokal für die Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden, aber auch anonymisiert in einem Datenpool für die Auswertung durch andere zur Verfügung gestellt werden. Dazu lassen sich die gemessenen Überholabstände anschaulich in einer Karte darstellen. Genutzt werden dafür „Heatmaps“, also Karten, auf denen farblich markiert ist, wo am häufigsten zu eng überholt wird.

Der ADFC e. V. arbeitet gemeinsam mit zwei Universitäten in dem wissenschaftlichen Projekt CapeReviso. Der Name steht für „Radfahrer*innen und Fußgänger*innen auf gemeinsamen realen und virtuellen Wegen“. Im Projekt wird neben anderen Projektbausteinen der OpenBikeSensor eingesetzt und weiterentwickelt. OpenBikeSensoren werden in Workshops zum Selbstbau produziert. Alle Infos zum Projekt findest du auf capereviso.hlrs.de und hier im Aktivenbereich auf aktiv.adfc.de/startseite/artikel/capereviso.

Technische Informationen zu Hard- und Software findest du auf openbikesensor.org und kurz zusammengefasst in der Präsentationsvorlage in der Medien-Box.

Warum lohnt es sich, mitzumachen?

Das Thema Sicherheit und insbesondere der Abstand von Kfz beim Überholen von Radfahrenden bewegt viele Menschen – im ADFC, aber auch außerhalb. Gleichzeitig kann der oder die Einzelne im Alltag wenig dafür tun, dass sich die Situation ändert. Projekte rund um den OpenBikeSensor kommen deshalb sehr gut an: Jede*r kann mit dem Sensor am Rad Daten sammeln! Gleichzeitig liefert der Sensor wertvolle Daten für die Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit vor Ort. Der ADFC Region Hannover konnte zum Beispiel die Region Hannover überzeugen, 45 Sensoren zu finanzieren und damit Abstände zu messen. Anschließende Umbauten von besonders betroffenen Stellen sind beabsichtigt. Mehr Infos gibt es auf mobilnetzwerk.de/projects/v/open-bike-sensor.

Wie sehr das Thema bewegt, hat die Ankündigung eines Sensor-Bau-Workshops im November 2020 gezeigt. Auf Facebook erreichte sie 63.000 Menschen. Das ist für einen Post des ADFC e.V. eine sehr hohe Zahl. Auch auf Twitter läuft das Thema gut. Als der ADFC e.V. darüber informierte, dass die Region Hannover 45 Tester*innen sucht, die einen Monat lang mit Sensor fahren, lief die Meldung sehr gut und etliche Personen fragten nach, ob es das auch in ihrer Stadt gäbe.

Vernetzung im ADFC

In der OpenBikeSensor-Community sind bereits etliche ADFC-Mitglieder engagiert. Die Community organisiert sich übere in Forum. Dort gibt es für viele Regionen in Deutschland Regionalkanäle und eine Karte zeigt alle Kommunen, in denen es Aktive gibt - darunter etliche ADFC-Gruppen. Alle Infos dazu findest du auf der OpenBikeSensor-Webseite auf openbikesensor.org/community.

Für die weiteren Schritte sucht der ADFC Trier e.V. nun Interessierte, die an der Datenerfassung und -auswertung mitarbeiten wollen. Meldet Euch unter obs [at] adfc-trier.de

(z.T. Mitteilung des ADFC Bundesverband)


https://trier.adfc.de/neuigkeit/adfc-trier-open-bike-sensor

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